lomerus sass auf dem bett im hause crispus und erwachte mit der hand am griff des gladius. er war es nicht gewöhnt in beengten häusern und vorallem nicht in engen zimmern zu schlafen. die fremden geräusche, die enge, nicht genug kampffreiheit zu haben, evtl. nur mit den dolchen agieren zu können, all das machte ihn nervös. er stand auf und betrachtete das bild an der wand. es zeigte den hafen und die aequitas in ihrer vollen stolzen größe. irgendwer hier mußte so beindruckt gewesen sein, dass der sie malen liess. ausnahmsweise bekamen seine augen einen warmen ausdruck, diese drängte die kälte, die sonst in ihnen vorherrscht zurück, wie er über die aequitas mit den fingerkuppen streichelte. sie, die herrin der thassa, sie, die allen angriffen und stürmen getrotzt hatte, sie war seine herrin. sie gab ihm auf, was er zu tun hatte, um sie und die seinen zu schützen. sie war seine große liebe, denn sie gab ihm ein heim. sie gewährte ihm schutz und sie brachte im abenteuer. versunken in dem anblick, erinnerte er sich an das gewesene, die überaus ereignisreiche zeit:
fauna hielt wort und besuchte sie am hafen. sie sprach mit ingula, dem navigator und kom. käptn der aequitas. allerdings konnten sie nicht in ruhe sprechen, da der hafen ohren zu haben schien in form einer schneiderin. zumindest konnte sie nicht davon ausgehen, hier kundschaft für ihre hochpreisigen waren zu finden, nach ihrem umzug in die feine oberstadt. ausnahmsweise lud ingula eine frau auf ihr schiff ein. laesio und er stellt sich dann hinter die frau, damit sie zumindest nicht gar so sehr auf dem präsentierteller stand. sie war bereit, alles zu liefern, was für die weiteren reparaturen an der aequitas benötigt wurde. doch der navigator bestand darauf, dass sie sich erst über ihn und seine familie in schendi informieren möge und dann alles schriftlich festzuhalten. schließlich sollten sie handelsschiffe als schutz begeliten oder sogar selbst ladung fassen. laesio und lomerus rollten mit den augen, der navigator entpuppte sich als bürokrat der schlimmsten sorte, statt laesio dankbar zu sein, für das eingefädelte geschäft. aber immerhin, mit dem wenigen material, was ihnen zur verfügung stand, konnten sie zumindest wieder die katapulte aufbauen, um feinde das griechische feuer spüren zu lassen. das feuer, bei dem selbst die steine weinten, wenn sie von getroffen wurden. lomerus hoffte, dass ham, der zimmermann, sich nicht zu sehr mit unwichtigen details aufhielt. die kommunikation mit ihm war schwierig, deshalb beliess es lomerus schlicht auf einfache kurze aussagen ihm gegenüber.
danach kam lomerus mit egil, dem nordmann ins gespräch. dieser sprach von einem vorhaben, welches lukrativ wäre, aber für das er noch männer benötigern würde, zumindest einen. ein grinsen stahl sich in des schiffsheilers gesicht und nachdem er seine bedingungen geäußert hatte, dass das vorhaben nicht das einfache volk oder das haus crispus schaden sollte, stimmte er zu. aber nein, das vorhaben würde wen ganz anderes schädigen und lomerus lachte vor freude auf. langsam fügte sich das puzzle zusammen. plötzlich vernahmen sie gehuste im eingang. lomerus stürmte sofort dahin und wer stand dort, um zu lauschen? seraphina, die heilerin. erst riskierte sie eine große lippe, doch die gewaltbereitschaft von egil und lomerus liessen sie dann gelogene ausflüchte vorbringen, dass sie ja nur ihren ring suchen würde. dann kam der rarius sergius mit sklavinnen im schlepptau dazu. sofort woillte er harsch wissen, was los sei und seraphina heulte sich bei ihm aus. egil erläuterte, dass die frau völlig daneben sei und mal selbst einen heiler aufsuchen sollte, immerhin hatte er ihr in dieser miesen gegend seinen schutz angeboten. lomerus blaffte sie derweil an, wie sie es wagen könnte, kasteninterna öffentlich auszuposaunen. sie sei es doch, die ihm verweigere seine arbeit im heilerhaus zu verrichten und aus angst, ihren gewinn zu schmälern, gegen ihn vorgeht und intrigiert. zeitweise wirkte sergius ein wenig überfordert, was sinn der sache war. so blieb es schlicht bei den üblichen drohungen. er hatte zwar schon sein schwert ein stück herausgezogen, schob es dann aber wieder zurück, nachdem lomerus die hand auf sein gladius legte und den schwertgriff in obszöner geste streichelte. er genoss die kälte, die sich in seinem körper ausbreitete, wie immer in solchen momenten, wo er eins wurde mit dem alten gladius. dieses schwert war ihm fast so wichtig, wie die herrin selbst. hatte er doch dem vorherigen träger nachdem er ihn kampfunfähig verletzt hatte, die eier abgeschnitten und sie ihm in den mund gesteckt. danach das gemächt, um es ebenfalls in den mund zu schieben und die eier so tief nach unten zu drücken, dass er, der verräter, an ihnen erstickte. oh ja… das gladius war zu seinem verlängerten arm geworden. ihm war klar, dass in ihm nur ein heiler gesehen wurde und es kam ihm entgegen. nichts war dümmer, wie einen gegner zu unterschätzen. obwohl er ehrlich war und den männern, die ihn dann und wann bedrohten, sagte, dass er als schiffsheiler auf einem kriegsschiff auch kämpfen mußte, lachten diese nur. nun ja, wenn es soweit war, dann würden sie feststellen, dass er wahr gesprochen hatte.
ingula kam angelaufen und befahl ihn auf das schiff. die roten, ein bendictus und valerius, hatten pavidus geschnappt und in den ludus gebracht, wo der junge gegen ausgebildete gladiatoren kämpfen und sterben sollte, nur weil er der verkleidung als rekrut trug. lomerus war außer sich und versprach, sich darum zu kümmern. sofort machte er sich auf, um lucia zu treffen. hatte er doch schon mit ihr einen guten kontakt durch eine schlichte verwechslung. aber mit dem ergebnis, dass sie und gaius für ihn beim heimsteinschwur zu bürgen und ihn bei der wahl zum volkstribun zu unterstützen. lucia und er hatten viel gemeinsam. beide sprachen sie deutlich und einfach. beiden war das einfach volk wichtig. beiden ging es darum, geklüngel und korruption einen riegel vorzuschieben. ja, lomerus mußte zugeben, lucia beeindruckte ihn sehr. sie führte ihn zu pavidus, der aber mit grün und blau gezeichneten gesicht schlief. sie besprachen ihren plan. zufrieden begab sich lomerus wieder auf das schiff.
am tag später besucht sie ein alter, scheinbar einflußreicher mann, am schiff. er redete in gesalbten worten und ingula antwortete mit der selben art. lomerus staunte nicht schlecht, wie gewählt sich der navigator ausdrücken konnte. nun es ging wie immer um ein geschäft. wenn wir bereit wären, dies und das für den alten mann zu tun, dann wäre dieser bereit… etc. er wußte um die sache mit pavidus und bot seine hilfe an. dazu sollten wir jemanden in der taverne besuchen, er würde immer am würfeltisch sitzen. ingula bestand darauf, dass es legal sein mußte, denn illegal konnten wir selbst und waren sehr geübt darin. der mann versprach in vorleistung zu gehen und dass alles seinen geregelten gang gehen würde.
am nächsten abend gingen sie zu dritt in die taverne und fanden den mann. laesio und lomerus überliessen wieder ingula das reden, fügten nur dann und wann etwas hinzu. der mann forderte gefallen ein, wenn er in der sache mit pavidus tätig sein soll. das, was er einforderte, liess sie grinsen und die antwort des navigators war antwort genug: „unser zweiter name ist diskretion und unser dritter lautet blutbad“. nach dem tavernenbesuch gingen sie noch in die therme, ohne eintritt zu bezahlen, da der empfang nicht besetzt war. zumindest wurde so nicht die ausliegende seife im regal blutig. unten entkleideten sie sich, wobei lomerus seine sachen, vorallem die tasche und das schwert in seine nähe legte und den gurt mit den dolchen gar nicht ablegte. ingula bezeichnete ihn erneut als pottsau, wie lomerus bemerkte, dass er es nicht mehr geschafft hatte, auf die latrine zu gehen und das wasser doch so schön warm sei. vielleicht war es nur ein zufall, dass laesio und der navigator in ein anderes becken wechselten. lomerus wurde langsam müde, daher trocknete er sich ab, zog sich an und verabschiedete sich von seinen kameraden, die das wasser sicherlich noch mit der ein oder andere körperflüssigkeit mischen würde.
tags drauf, begab sich lomerus in die stadt und sah aurora mit einer sklavin und das erste schwert, valerius. der kerl, der sich an kleine jungs vergriff und diese sterben sehen wollte. aurora begann sofort zu giften, lomerus konterte. valerius mahnte. zum schluss gingen aurora und die sklavin, die er schon mal im hause crispus gesehen hatte abseits. valerius gin auch seiner wege und lomerus folgte aurora. so konnte er vernehmen, dass es um ein essen im haus crispus ging, welch eine freie dazu verführt haben soll, sich einem sklaven hinzugeben. am schluss drohte aurora der sklavin, die sich überaus ehrenhaft verhielt und lomerus schritt ein. ein wort gab das andere und flugs hatte aurora ihren dolch gezogen, nachdem der schiffsheiler sie fragte, ob sie am abein einen juckenden ausschlag hätte oder warum sie immer wieder darüber reiben würde. im dem moment kam valerius mit einem mann mit schwert und bogern zurück. lomerus wunderte sich sehr, waren bögen in der stadt verboten. wieder ein beweis für geklüngel. wieder gab ein wort das andere und valerius drohte lomerus mit einem duell. allerdings brachte der fremde ein gutes argument. lomerus war bis auf die sklavin allein und valerius hatte zwei zeugen. lomerus überlegte fieberhaft. selbst wenn er es schaffen würde, den krieger zu töten, würde er im kerker landen. so versuchte er aus der schlappe eine milde zu machen, in dem er valerius darauf hinwies, wie beeindruckend gut der hafen von der mauer aus zu sehen ist und der hof der villa, am ende des hafenbeckens. der krieger konterte, dass auch er weiss, wo lomerus schlafen würde. ein grinsen stahl sich auf lomerus sein gesicht, denn nein, das wußte valerius nicht. er beliess es aber dabei und meinte schlicht, dass er mit ihm sprechen würde, wenn er keinen volksauflauf mit sich herumschleppen würde. dieser erlaubte ihm zu gehen. beim vorbeigehen, zwinkerte lomerus valerius verschmitzt zu und ging runter zum hafen.
kurze zeit später kamen lucia mit der sklavin, die die auseinandersetzung mit aurora hatte zur aequitas. sie machte ihm einen vorschlag. er soll hausheiler des hauses crispus werden. so brauchen sie nicht die teuren heiler aus der oberstadt zu bezahlen und er hätte auch viele vorteile dadurch. nach dem inneren durchgehen der vorteile stimmte lomerus zu. danach verfielen lomerus und lucia ins flüstern, weil er nicht wußte, ob man der sklavin, die dabei stand, trauen konnte. lucia verstand seine verschlüsselten worte nicht. er wurde dann deutlicher, dass der plan erstmal warten möge, da sie erstmal einen anderen plan in gang gesetzt haben. nun verstand lucia! sie teilte ihm noch mit, dass sie der sklavin ihr leben anvertrauen würde und ab da sprachen sie in normaler lautstärke, bis valerius auftauchte. er war auf dem heimweg und grüßte nur lucia, obwohl der heiler ihn grüßte. der rarius warnte lucia vor herumstreunenden halunken im hafen. diese vorlage konnte lomerus nicht ungenutzt lassen: „in der tat, eine wahre warnung.“ blickte er valerius dabei an. der ging mit einem knappen gruss seiner wege. zusammen gingen sie zu dem ludus, wo lomerus sein zimmer gezeigt bekam. dass dies ein durchgangszimmer war, welches zu einem balkon führt und gaius und lucias zimmer ebenfalls den zugang zum balkon hatten, machte ihm nicht gerade freude. aber, im zweifel hatte er mehr platz, wenn es zum kampf kam. nachdem sich lucia, tiberia und die sklavin verabschiedet hatten, setzte sich lomerus auf das bett und döste, mit der hand am griff seines gladius, ein.
er wendete sich von dem bild ab, zückte pergament, farbe und eine feder aus seiner tasche begann seine rede zu schreiben:
„volk von victoria! ich möchte mich als euer zukünftiger volkstribun vorstellen und euch erklären, warum ihr mich wählen solltet. hört die wahrheit über die kasten und deren mitgliedern im magistrat. über ihre ränke, über ihr geklüngel. der magistrat sollte opfer sein, welcher im gefahrensfall für das volk eintritt. aber statt dessen, knechtet er euch, handwerker, seeleute, frauen und männer. und nun lauscht, denn ich stelle mich und mein leben vor. danach werde ich über die intrigen dieser stadt berichten. danach müßt ihr entscheiden, ob ihr weiter geknechtet werden wollt oder den magistrat wieder für das volk zurück erobern wollt…..“
er schrieb und schrieb. diese rede konnte seinen tod bedeuten. aber er wäre ruhmreich, denn er hätte dann das chaos erweckt. chaos läßt sich nicht regieren, es greift seine gierigen fänge aus und frißt seine gegner mit haut und haar. egal wieviele rotkastigen aufgebracht werden, sie alle werden ihren lebenssaft in den dreckigen rinnsteinen der gassen verlieren. die häuser der reichen und mächtigen werden brennen. einer nach dem anderen wird elendig am pfahl verrecken. chaos, sei gepriesen, eile und handle. vernichte die ordnung und hinterlasse nur zerstörung.
sehr zufrieden mit sich, steckte er das pergament nach dem trocknen in seine tasche, wie auch feder und farbe. wieder stellte er sich vor das bild und streichelte zärtlich die aequitas.
ooc: ich werde sicher das ein oder andere vergessen haben, da ich alles nur aus der erinnerung heraus geschrieben habe. für das tägliche festhalten der elebnisse braucht es zeit, die ich durch meine derzeitig sehr angespannte berufliche situation nicht aufbringen kann. daher seht es mir nach. 🙂